Dass der Sonnengott Heimdall (der Hüter der Heiligtümer),
der Fruchtbarkeitsgott Ing-Frö, der Sommergott Balder und der Wintergott Ull, die
grösste Bedeutung im Schiff der Sonne hatten, hierüber besteht kein Zweifel.
Diese wohlbekannten
Himmelskräfte der nordischen Götter, waren nämlich in der Vergangenheit bezeichnend
für die zahlensymbolische Platzierung der vier gegenüberstehenden Sonnensteine 1 und 15
des in dem Schiff vereinten Sonnenjahrkalenders und Zodiakus. (Tierkreis, Sternbilder, in
denen die Götter ihre Wohnstätten haben.)
Der Symbolstein des
Sonnengottes Heimdall wird deutlich hervorgehoben, durch den 3,2 m hohen Vatersonnenstein
im Nordwesten, d.h. die Zeit des Sonnenunterganges während der Sommersonnenwende am 22/6,
wenn die Sonne symbolisch in das Zeichen des Krebses eintritt, wo Heimdall seinen ihm
zugedachten Himmelswohnort hatte.
Das Sonnensymbol des
Fruchtbarkeitsgottes, wird durch den gegenüberstehenden 2,4 m hohen Mutterstein im
Südosten bezeichnet, welcher die Zeit des Sonnenaufgangs in der Wintersonnenwende am
24/12 angibt, wenn sich das Sonnenrad dreht und ein neues Jahr im Sonnenkalender des Als
beginnt. Die Sonne tritt in das Zeichen des Steinbocks, wo man die Heimstatt des Gottes
Ing-Frö annahm.
Die Wende im Sonnenrad, wird
auch durch den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang in der Mitte des Sonnenschiffes
angezeigt. (siehe Bilder).
Die ungeheuer wichtige
Bedeutung des Sommergottes Balder und des Wintergottes Ull, wird durch zwei sich in der
Schiffsbreite gegenüberstehende 15. Sonnensteine, von Südosten und Nordwesten aus
gezählt, symbolisiert.
Die Sonne geht hinter diesen
Sonnensteinen am 23/5 um 3.42 Uhr auf und am 24/11 um 15.52 Uhr unter; dies bedeutete,
Zeitrechnungen der antiken Sterndeuter, den Anfang des Sommers und des Winters auch, dass
die Sonne in das Sternzeichen der Zwillinge bzw. des Schützen eintritt. Dies sind die
einander gegenüberliegenden Wohnorte von Balder und Ull. Laut der griechischen Mythologie
wohnten die Zwillingssöhne des Zeus, die Dioskuren Castor und Pollux, der eine hell, der
andere dunkel, im Sternbild der Zwillinge.
Gleichzeitig
repräsentierten sie den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in den beiden
Himmelshalbsphären d.h. die beiden Sonnenhälften des Zodiak.
Der röhmische
Schriftsteller Tacitus identifiziert in seinem Buch über die Germanen, herausgegeben im
Jahr 98 n.Chr., Castor und Pollux mit dem urzeitlichen nordischen Götterpaar namens
Alcis. Der Name Alcis ist mit dem urgermanischen und gotischen Wort Ahls identisch,
welches "Heiligtum" bedeutet; Ort an dem Sonnengott Heimdall, laut dem Gedicht
"Grimnismal" regierte.
Doch Alcis, d.h. Als, wie in
Als Steinen, kann auch mit dem anglosächsischen Verb "ealzian" (ealgian), was
"schützen" bedeutet, in Verbindung stehen. Diese Deutung ist auch
übereinstimmend mit der indoeuropäischen (arischen und altgermanischen) Vorstellung, bei
der zwei schutzgebende Lichtgottheiten, d.h. die Söhne des Sonnengottes Dyaus, die acvine
"Söhne der Sonne", über ihre jeweilige Hälfte des Sonnejahres herrschten,
über den hellen Sommer bzw. den dunklen Winter. |